SCHULUNGSKONZEPTE VOM IMPULS BIS ZUM FERTIGEN PLAN
- Isabelle Ulbrich
- 23. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Kennen Sie das? Eine neue Kollegin startet hochmotiviert in ihren Job. Doch ohne ein passendes Schulungskonzept vergeudet sie die ersten Tage damit, sich mühsam das notwendige Wissen selbst zusammenzusuchen. Jeder im Team hilft, wo er kann, aber zwischen Tür und Angel bleibt vieles auf der Strecke. Der tägliche Zeitdruck lässt keine strukturierte Einarbeitung zu und am Ende sind alle frustriert: die neue Mitarbeiterin, das Team und Sie als Führungskraft. Dieser Moment, in dem man erkennt, dass wertvolles Wissen im Unternehmen versickert, statt gezielt weitergegeben zu werden, ist der entscheidende Impuls. Es ist der Punkt, an dem klar wird, dass es ohne durchdachte Schulungskonzepte nicht weitergeht. Doch wo fängt man an und was gehört überhaupt in einen Plan, der wirklich funktioniert?

EINES STEHT FEST: OHNE SCHULUNGSKONZEPT GEHT’S NICHT WEITER
Lena, unsere neue Marketing-Managerin, sass an ihrem zweiten Tag vor mir. Ihr Notizblock füllte sich schneller mit Fragen als mit Antworten. Jeder im Team versuchte, ihr nebenbei das Nötigste zu erklären – ein Puzzleteil hier, ein Fragment da. Mir wurde klar: Wissen wird bei uns nicht systematisch weitergegeben, sondern ist ein offenes Geheimnis. In diesem Moment begann ich darüber nachzudenken, was genau in ein Schulungskonzept gehört und wo ich überhaupt anfangen sollte.
WAS MUSS EIN SCHULUNGSKONZEPT LEISTEN KÖNNEN?
Mein wichtigstes Bedürfnis als Führungskraft war es, Klarheit für alle zu schaffen. Ich sehnte mich nach einem verlässlichen Rahmen, der unabhängig vom hektischen Tagesgeschäft funktioniert – einem Plan, der Sicherheit gibt und signalisiert, dass die individuelle Entwicklung ernstgenommen wird. Mir wurde bewusst: Wer Menschen führt, muss verlässliche Strukturen schaffen. Das gilt für Projektpläne genauso wie für den Wissenstransfer. Ein durchdachtes Schulungskonzept für Mitarbeitende ist kein bürokratischer Akt, sondern ein Zeichen von Wertschätzung. Mein erster Anlauf war, ehrlich gesagt, ein gut gemeintes Chaos. Ich sammelte alte PowerPoint-Folien, warf sie in einen digitalen Ordner und nannte das Ganze „Onboarding“. Die Quittung kam prompt in Form von Lenas vorsichtigem Feedback: „Danke für die vielen Unterlagen, aber ich wusste gar nicht, wo ich anfangen soll.“ Meine schmerzhafte, aber heilsame Erkenntnis: Ohne klare Ziele, passende Formate und regelmässige Feedbackschleifen verpufft selbst die beste Absicht.
SO HABE ICH SCHRITT FÜR SCHRITT UNSER SCHULUNGSKONZEPT AUFGEBAUT
Aus den Fehlern lernend, setzte ich mich mit dem TEAM zusammen. Wirksame Schulungskonzepte für Mitarbeitende entstehen nicht über Nacht, sondern Schritt für Schritt.
Gemeinsame Zieldefinition: Unsere erste Frage war: „Was genau soll eine neue Person nach der ersten Woche können?“ Wir definierten konkrete, messbare Ziele – vom selbstständigen Anlegen eines Projekts bis zum ersten Kundenkontakt.
Inhalte sammeln und gliedern: Wir sammelten alle relevanten Informationen aus dem Arbeitsalltag. Statt eines grossen Wissensbergs schufen wir thematische Module und priorisierten: Was ist für Tag eins, Woche eins und Monat eins erfolgskritisch?
Formate kombinieren: Reine Frontal-Schulungen sind ein Relikt. Wir setzen heute auf eine Mischung: Kurze Präsenztermine für den Austausch, digitale Lernmodule für die Grundlagen und ein Mentoring-Programm, bei dem erfahrene Kollegen zur Seite stehen.
INTERNE VS. EXTERNE SCHULUNGSKONZEPTE: WAS SICH BEI UNS BEWÄHRT HAT
Schnell merkten wir, dass wir nicht jedes Rad neu erfinden müssen. Bei sehr spezifischen Fachthemen, etwa für eine neue Software, haben wir bewusst auf externe Expertise gesetzt. Diese Trainer bringen einen frischen Blick und bewährte Methoden mit, die wir intern so nicht abbilden konnten. Das Herzstück unseres Unternehmens – unsere Kultur und unsere einzigartigen Abläufe – vermitteln wir hingegen ausschliesslich selbst. Diese Mischung aus interner Identität und externen Impulsen gibt unserem Konzept Stabilität und hält es aktuell.
DIGITALE TOOLS EINBINDEN UND E-LEARNING ETABLIEREN
Der grösste Hebel für uns war die Digitalisierung. Wir entschieden uns für ein Learning Management System – in unserem Fall GLOBAL TEACH® von Swissteach. So können wir alle grundlegenden Module an einem Ort zu bündeln. Statt 100-seitiger PDF-Handbücher setzen wir auf E-LEARNING in kleinen Dosen: kurze Videos, interaktive Quizze und Checklisten. Die wichtigste Erkenntnis für mich war jedoch: Digitale Schulung funktioniert am besten mit persönlicher Begleitung. Die Technik nimmt uns die repetitive Wissensvermittlung ab, sodass wir mehr Zeit für den menschlichen Austausch haben.
WAS IN DER PRAXIS WIRKLICH FUNKTIONIERT – UND WAS NICHT
Rückblickend haben sich einige Methoden als besonders wirksam erwiesen, wenn wir neue Schulungskonzepte erstellen:
Kurze, modulare Einheiten: Anstelle von tagelangen Marathon-Schulungen setzen wir auf kleine, verdauliche Lerneinheiten. Das lässt sich besser in den Arbeitsalltag integrieren.
Fortschritt sichtbar machen: In unserem LMS GLOBAL TEACH® kann jeder seinen Fortschritt sehen. Abgehakte Module schaffen ein Gefühl von Erfolg und geben einen klaren Überblick.
Peer-Learning etablieren: Wir ermutigen neue Mitarbeitende, sich untereinander auszutauschen. Wissen wandert so viel schneller und nahbarer durch das Team, wenn ein Kollege, der eine Hürde gerade erst gemeistert hat, die beste Erklärung gibt.
FAZIT: SCHULUNGSKONZEPTE SIND FÜHRUNGSHALTUNG
Meine Reise vom spontanen Helfer zum strategischen Planer hat mir eines gezeigt: Ein durchdachtes Konzept entlastet alle – das Team, mich und vor allem die neuen Mitarbeitenden. Sie fühlen sich vom ersten Tag an sicher, wertgeschätzt und handlungsfähig. Ich selbst agiere nicht mehr reaktiv, sondern gestalte den Wissenstransfer proaktiv und schaffe eine Kultur des gemeinsamen Wachstums. Mein wichtigster Tipp für Sie lautet daher: Warten Sie nicht auf den optimalen Plan. Fangen Sie mit 80 % an und entwickeln Sie das Konzept gemeinsam mit Ihrem Team weiter, denn die Entwicklung guter Schulungskonzepte ist eine der wichtigsten Führungsaufgaben unserer Zeit.
Neugierig geworden?
Wenn Sie erleben möchten, wie aus erster Unsicherheit nachhaltiges Selbstvertrauen im Team wird und wie ein LMS wie GLOBAL TEACH® Sie dabei unterstützen kann, begleiten wir Sie gern auf Ihrem Weg. Nehmen Sie jederzeit Kontakt mit uns auf – wir nehmen uns die Zeit, Ihre Herausforderungen zu verstehen.




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