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  • Isabelle Ulbrich

ES WAR EINMAL EINE BERATUNG...

Aktualisiert: 7. März

Ein verregneter Tag im Oktober 2020. Ich sitze vor meinem Laptop. Es ist 7:58h und mein Videokonferenzprogramm signalisiert mir, ich solle warten, bis mich der Organisator in die Besprechung hineinlässt. Ich arbeite schon wirklich lange in der Automobilzuliefer-Branche. Vielleicht schon etwas zu lange.



Obwohl ich mich eigentlich in meinem Job wohlfühle, gehen mir diese Art von Veranstaltungen wirklich gegen den Strich – vermutlich wäre der Begriff „Vorlesungen“ auch passender. Ich engagiere mich mit aller Kraft als Trainer für Problemlösungsmethodik und Lernmanagement in meinem Unternehmen. Dabei trainiere ich unsere Produktionsmitarbeitende, damit diese ohne Hilfe von aussen auch komplexe Probleme im Produktionsumfeld lösen können. So konnten wir die Aufwände für Aufträge an externe Ingenieurbüros in den vergangenen sieben Jahren mehr als halbieren und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden massiv steigern…


Mein Bildschirm wechselt die Farbe und reisst mich aus meinen Gedanken. Unser Chief Operations Officer – ich nenne ihn Thomas – stellt den rund 130 online Anwesenden in einer knappen Minute die strategische Bedeutung des heutigen Tages vor. Es geht um die nächsten drei Jahre, in denen sich das Unternehmen „mit der notwendigen Konsequenz dem Thema Effizienz widmen müsse. Da gebe es noch viel Luft nach oben.“ Erster Dämpfer – danke Thomas. Obwohl ich dich und deine Art der Führung bereits seit einigen Jahren kenne, bringst Du es immer wieder fertig, die Motivation im Team zu pulverisieren. Er stellt den heutigen Berater vor: „Für diese Mission wird der Consultingzweig des namhaftesten Sportwagenherstellers Deutschlands in Anspruch genommen. Nutzt die Chance!“  Herr Westermann erscheint auf dem Bildschirm – ein Unternehmensberater, wie er im Buche steht und der genau das verkörpert, was die grösste Zahl aller Zuhörer mit Missgunst aber brav folgend und still über sich ergehen lassen. Ganze 21 Minuten dauert sein Eröffnungsmonolog. Nachdem alle Beteiligten nun erfahren haben, dass Westermann bereits in acht DAX-Unternehmen gearbeitet, zwei Mineralölkonzerne auf „Westermann“ gebracht hat und seine bisherigen 16 Consulting-Jahre eine Erfolgsgeschichte sonders gleichen darstellen, bleibt es still im virtuellen Saal – fast schon peinlich still. Kein Applaus, kein Konfetti. „Hat jemand Fragen?“. Keine Reaktion. Ich überschlage kurz, dass bei dem üblichen Tagessatz einer solchen Beratungskoryphäe die 21-minütige Selbstdarstellung ungefähr CHF 180 gekostet hat. Herzlichen Glückwunsch. Nachdem ich sichergestellt habe, dass sowohl meine Kamera als auch mein Mikrofon ausgeschaltet sind, widme ich mich den folgenden Beiträgen lediglich mit einem Ohr und kümmere mich um mein übervolles E-Mail-Postfach. Nach 36 beantworteten E-Mails, zwei Äpfeln, einer 60-minütigen Mittagspause und einer von mir fix fertig vorbereiteten Trainingssession für die Folgewoche kommt Herr Westermann zum Resumée der aktuellen Situation unseres Unternehmens. Ich bin wieder zu 100% im Meeting und höre gespannt zu. Spätestens jetzt muss doch die alles entscheidende Information kommen. Er fasst die Ergebnisse zusammen:


  • Efficiency is with every single employee – Menschen ins Boot holen!

  • Focus on „Low hanging fruits“ – schnelle Erfolge mit wenig Aufwand realisieren!

  • KPIs, KPIs, KPIs – what you can’t measure you can’t improve!

  • 5S ist nicht nur „den Arbeitsplatz aufräumen“ – it is philosophy. Use it!

  • Be consistent and be consequent – alles eine Frage der Nachhaltigkeit.


Wow. Ich bedanke mich im Stillen und mit einem verständnislosen Kopfschütteln für diese wertvollen Informationen. Tatsächlich hätte ich mir endlich mal etwas Konkreteres erwartet. Könnte das daran liegen, dass die heutigen Anmerkungen und sämtliches Feedback der Teilnehmer im Nichts verhallten? Dass jede Antwort von Westermann mit einem „Exakt und deshalb ist es anders als Sie meinen.“ abmoderiert wurde? Dass auf die Gedanken der Anwesenden, die jeden Tag an der Basis des Unternehmens um die letzten Quäntchen Erfolg kämpfen, weder wertgeschätzt noch in den Fahrplan aufgenommen wurden?


Schade eigentlich. Hätte auch gut werden können. Aber leider ist das Beratungs-Klischee einmal mehr bestätigt worden: Aus dem Nichts auftauchen, für horrende Gagen Dinge erzählen, die entweder immer Anwendung finden können oder bereits bekannt sind. Und dabei bin ich mir sicher, dass man das als Berater auch ganz anders und viel besser machen könnte...


SO SCHNELL WENDET SICH DAS BLATT DER BERATUNG.


Es ist Februar 2024. Nachdem ich zwischenzeitlich meine Arbeitsstelle gewechselt habe, sitze ich nun am Montagmorgen in Nidau im schönen und modernen Büro der SWISSTEACH AG. Als Customer Success Manager bin ich direkt mit unseren Kunden in Kontakt. Die Aufgabe passt sehr gut zu mir und meinem ausgeprägten Helfer-Syndrom. Immer wieder werde ich von Bekannten und früheren Kollegen gefragt, wie ich hier eigentlich gelandet bin. Vom Industriekonzern mit über 10.000 Mitarbeitenden zum IT-Unternehmen mit 26 Kolleginnen und Kollegen. Ein Quäntchen Glück war definitiv dabei – und der Wille endlich etwas zu bewegen. Die SWISSTEACH AG ist als E-Learning Agentur für ihr Learning Management System (LMS) GLOBAL TEACH® weit über die Grenzen der Schweiz bekannt. Allerdings ist die SWISSTEACH weit mehr als nur ein LEARNING MANAGEMENT SYSTEM ANBIETER. Der Entwicklung und Corona sei Dank, gibt es mittlerweile sehr viele LMS Firmen. Aber leider haben erfahrungsgemäss auch viele davon nur das Ziel, einen unterschriebenen Vertrag einzuheimsen und die Kunden dann mit dem System im Regen stehen zu lassen.


Warum bin ich also bei der SWISSTEACH gelandet? Einfache Antwort: hier geht es immer um „das Ganze“. Statt Systeme in die Prozesse der Kunden hereinzupressen, wird erstmal hinterfragt. Statt den Teams der Kunden eine fertige Software aufzustülpen, wird genau hingesehen, um zu verstehen, was es eigentlich für den Erfolg braucht. Und so ist das Beratungsangebot der SWISSTEACH genau das, was ich damals so vermisst habe…


Neben unseren Kundenprojekten gehört der Bereich BERATUNG inzwischen zu meinem Aufgabenfeld. Nach der Pensionierung meines Vorgängers durfte ich ihn neu konzeptionieren und die Erfahrungen, die ich selbst mit Consultants gemacht habe, einfliessen lassen. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herrn Westermann für das zweifelhafte Beispiel, wie man es NICHT macht.) Die SWISSTEACH AG steht dafür, auf Augenhöhe mit den Kunden die Belange, Herausforderungen, Sorgen und Umtriebe zu verstehen und zu erkennen. Dies im Hinterkopf zusammen mit den wertvollen Tipps meines nun pensionierten Kollegen skizziere ich meine Leitlinien, die den Beratungsleistungen der SWISSTEACH zugrunde liegen sollen.


  1. Wie noch zu Schulzeiten: „Listening comprehension“ Consulting wird von vielen falsch verstanden. Oft wird „Wir sagen Ihnen, wie es richtig geht!“ hineininterpretiert. Wie wir anhand von Westermann gesehen haben, wird dieses Vorurteil auch nicht selten erfolgreich bedient. Das geht besser! Natürlich soll der Kunde einen Mehrwert bekommen. Dieser kommt allerdings erst dann zustande, wenn im ersten Schritt das Zuhören gewinnt – wenn also mein Gegenüber vertrauensvoll und offen mit mir spricht und ich die Punkte verstehe und vor allem ernst nehme. Jeder Kunde ist anders – schliesslich geht es hier um Menschen - und es macht keinen Sinn, jeden einzelnen immer in das gleiche Schema und dasselbe Programm reinzukatapultieren. Individuelle Probleme und Herausforderungen müssen auch individuell gelöst werden.

  2. Selbstständig erkennen anstatt „vor den Latz knallen“ Beratungen finden idealerweise nicht mit Einzelpersonen statt. Schliesslich lebt eine Beratung davon, dass auf Kundenseite unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungsschätze und Meinungen Teil des Workshops sind. An dieser Stelle bringt eine gute Beratung das richtige Handwerkszeug mit, um die Teilnehmer in einen Modus zu bringen, ihre Situation selbstständig ganzheitlich zu erkennen und mögliche Handlungsalternativen zu erarbeiten. Ich in meiner Rolle als Consultant bringe dabei sowohl das theoretische Wissen als auch die Erfahrung aus unzähligen Projekten mit – sowohl erfolgreicher, aber auch gescheiterter Vorhaben. Diese Kombination bringt unsere Kunden letzten Endes WIRKLICH weiter!

  3. Werden wir mal konkret „Und was machen wir jetzt damit konkret?“ Nichts schlimmer, als dass die Teilnehmer eines Beratungsworkshops mit dieser Frage die Veranstaltung verlassen. Genau diesem Umstand werden wir entgegenwirken. Die Beratung, die ich zukünftig mit unseren Kunden durchlaufen werde, zeichnet sich durch ein gemeinsam erarbeitetes Konzept aus, dem auch immer ein konkreter Aktionsplan folgt. Und dieser kommt NICHT vom Beratenden, sondern ist letztlich das Werk der Teilnehmenden, die durch die richtigen Fragen des Beraters Ihre eigene Zukunft planen und skizzieren. Die SWISSTEACH folgt dem Kredo, Kunden dabei zu unterstützen, Ihren Schulungsbereich optimal aufzustellen, damit wirklich jeder Mitarbeitende effizient damit arbeitet. Für mich heisst das: Das WOLLEN muss von der Kundenseite kommen – beim WIE steht die SWISSTEACH mit Rat und Tat zur Seite. Und das können wir richtig gut!

  4. Der Fahrplan Ich war noch nie ein Fan von „Jetzt schauen wir mal, wie es läuft und dann sehen wir weiter, wie es sich entwickelt“. Aus diesem Grund ist unsere Beratung von Anfang an in sechs Phasen strukturiert: Mit diesem Fahrplan sind auch unsere künftigen Kunden auf der sicheren Seite, mit einem brauchbaren WIE aus der Beratung herauszukommen. Schritt 1: Bestehende Herausforderungen erkennen Schritt 2: Wie sieht die Vision der Teilnehmenden aus? Wollen alle wirklich in dieselbe Richtung? Schritt 3: Wer sind die involvierten Parteien? Wer vertritt welche Interessen? Schritt 4: Das passgenaue Konzept für den zukünftigen Prozess Schritt 5: Was ist Schritt für Schritt zu tun, um die Vision und den künftigen Prozess zu erreichen? Schritt 6: MACHEN!

  5. Nachhaltigkeit Wer die SWISSTEACH kennt, der weiss, dass wir uns nebst unserem Learning Management System (LMS) GLOBAL TEACH® vor allem durch eine Sache auszeichnen: Wir sind erreichbar! Hört sich seltsam an, weiss aber jeder zu schätzen, der schonmal unbürokratisch und zeitnah Hilfe benötigt hat. Und dass nicht nur während eines Kundenprojektes, sondern auch davor und vor allem danach. Dieses Leitbild gilt logischerweise auch genauso für unsere Beratungen. Ein einmaliger Besuch mit nichtssagenden Ratschlägen und Nichterreichbarkeit im Anschluss kommt für die SWISSTEACH nicht infrage. Wir sind Partner auf lange Sicht und genau so arbeiten wir mit unseren Kunden zusammen.


...UND AM ENDE STEHT DER ANFANG.


Welch seltsamer Wink des Schicksals, dass ich, der sich immer über das Berufsfeld des Consultants echauffiert hat, mich nun dem „Das geht doch besser!“ tatsächlich annehmen darf. Ich freue mich wahnsinnig darüber, diese Aufgabe angehen zu dürfen. Nun fehlt nur noch eins: SIE!


Kommen Sie einfach auf uns zu und lassen Sie sich von uns über die Möglichkeiten einer Beratung informieren. Wir stehen Ihnen jederzeit bei Fragen zu DIGITALEN MITARBEITERSCHULUNGEN und vielem mehr zur Verfügung.


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